Einfamilienhaus Nigg

26. Juni 2006

Einfamilienhaus Nigg
Marguerite Weidauer Weg 5
2503 Biel

Bauherrschaft
Jacqueline und Fritz Nigg

Architekten
Jürg Graser Architekten
Zürich

Mitarbeit
Tim Häberlin

Auftragsart
Direktauftrag

Bauingenieur
AG für Holzbauplanung
Rothenburg

Anlagekosten
CHF 519 500.–

Gebäudekosten
(BKP 2/m3)

CHF 619.–

Offener Autoeinstellplatz: Unter den drei Schlafzimmern haben zwei Autos Platz.

Fotos: Lilli Kehl
Der Schlaftrakt steht auf filigranen Stützen, auch der Wohnteil schwebt leicht über dem Boden. Auf der innen liegenden Terrasse ist man vor neugierigen Blicken geschützt.
Wohnen und Schlafen sind auf den kleinen Hof ausgerichtet. Ein leicht ansteigender Gang verbindet die beiden Hausteile.
Raumkontinuum im Chaletstil: Alle Innenräume sind auf den Hof orientiert und vollständig mit Holz ausgekleidet.

...Die Architekturskulptur von Jürg Graser. Der Architekt nimmt für das Einfamilienhaus Nigg die liberale Ausgangslage und die Forderung nach Behindertengängigkeit als Entwurfsbasis. Da in der Nachbarschaft Art und Weise sowie Stellung und Ausrichtung der Häuser keinem bestimmten Prinzip folgen, bezieht sich sein Haus auf sich selber. Ähnlich einer römischen Villa sind die Wohnteile um ein einseitig offenes Atrium angeordnet. Sie fassen einen Aussenraum mit relativ grosser Privatsphäre. Der Baugrund fällt leicht ab, sodass sich die dreiteilige Hausskulptur auf einer Seite vom Boden abhebt. Ein schiefer Gang in einem Kastenelement verbindet den Tag- und Nachtbereich. Raumhohe Öffnungen geben im Inneren den Blick auf den Hof frei und lassen vom lauten Architekturjahrmarkt nichts spüren. Trotzdem wird die Umgebung nicht ausgeschlossen. Vier grosszügige Öffnungen geben präzis gefasste Ausblicke auf das Umfeld frei.
Alle Räume sind mit Holz ausgekleidet. Das Interieur erinnert an ein modernes Chalet. Böden, Wände und Decken sind mit einem Holz-Kastenprofil-System ausgeführt. Die Tragstruktur funktioniert wie die Karosserie eines Autos: Gebäudehülle und Tragstruktur sind eins. Die Wandplatten sind aus Holz und tragen ohne zusätzliche Rahmen, Querstreben oder Unterzüge. Alle Innenwände sind nicht tragend, was die Räume flexibel einteilen lässt. Zehn schmale Stützen tragen den Trakt mit den drei Schlafzimmern auf der "Talseite". Auch Strom und Wasser werden darin zu- und weggeführt, um die freie Durchsicht unter dem Gebäude möglichst wenig zu behindern. Über kleine Punktauflager werden die Lasten in den Boden geleitet. Damit sich das Haus wenigsten ein bisschen in die Hüsli-Umgebung einfügt, ist die Fassade rundherum mit transparentem Glas verkleidet: Geschosshohe, dunkelbraun eingefärbte Glaselemente schützen die Hanfisolation und die Unterkonstruktion vor der Witterung und spiegeln gleichzeitig den Nachbarn die heterogene, konzeptlose Architektur wieder zurück. Urs Külling

Einfamilienhaus Nigg
Marguerite Weidauer Weg 5
2503 Biel

Bauherrschaft
Jacqueline und Fritz Nigg

Architekten
Jürg Graser Architekten
Zürich

Mitarbeit
Tim Häberlin

Auftragsart
Direktauftrag

Bauingenieur
AG für Holzbauplanung
Rothenburg

Anlagekosten
CHF 519 500.–

Gebäudekosten
(BKP 2/m3)

CHF 619.–

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