Mehrfamilienhaus
14. Juni 2006
Der Blick vom Fuss des Uetlibergs über das Lichtermeer von Zürich ist atemberaubend. Sofort steigt in der Erinnerung das berühmte Foto des Case Study Houses # 22 von Pierre Koenig in den Hügeln von Los Angeles auf. Das Haus von Fuhrimann und Hächler überrascht sechzig Jahre später durch spannende Materialkombinationen und intelligent verschachtelte Grundrisse. Es ist ein Low-Budget-Bau: Vorgefertigte Holzelemente stossen an Treppenhaustürme und Wohnungs-Trennwände aus grobem Beton. Verzinktes Blech schützt diese Misch-Konstruktion. Auf der Stadtseite sind Wohn- und Schlafräume aussenbündig festverglast, auf den hangseitigen Obstgarten hin kann man die innenliegenden Lärchenholzfenster weit öffnen. Von einer zweigeschossigen Halle aus führen interne Treppen in und durch die vier Wohnungen. Das direkte Nebeneinander von Glas in Bad und Küche, dem rohen Beton der Kerne und dem gemaserten Sperrholz an den Wänden erzeugt eine Raum- und Materialeleganz, die einer Zürichbergvilla in nichts nachsteht. HÖ
Übergrosses Metallmöbel mit Holzkern? Die kantige Blechverkleidung
unterstützt den körperhaften Eindruck der Holz-Betonkonstruktion.
Fotos: Fuhrimann/Hächler
Das Wohnzimmer als Television: Blick auf Zürichs Lichtermeer von der Dachgeschoss-Wohnung der Architekten.
Vier Wohnungen auf drei Geschossen: Dachgeschoss mit zwei Balkonen, Obergeschoss und Erdgeschoss.
Mehrfamilienhaus
2004
Sädlenweg 16
Zürich
Bauherrschaft
Andreas Fuhrimann,
Gabrielle Hächler,
Pipilotti Rist, Balz Roth
Architektur
Fuhrimann/Hächler
Architekten
Zürich
Bauingenieur
Reto Bonomo
Rüdlingen
Holzbauingenieur
SJB Kempter Fitze
Herisau
Anlagekosten
(BKP 1–9)
CHF 2,56 Mio.
Gebäudekosten
(BKP 2/m3)
CHF 532.–