Parc du Mon-Repos

22. Dezember 2006

Parc de Mon-Repos 
2006

Autoren
Additif
Lausanne

Der Parc du Mon-Repos in Lausanne als Schafweide. Das Gartenbauamt murrte, die Kinder hatten ihre Freude.

In der Nacht vom Sonntag auf Montag, den 26. Juli, waren sie plötzlich aufgetaucht: Dreissig weisse Schafe im Parc du Mon-Repos in Lausanne. Die Viecher waren weder aus Fleisch und Blut, noch zertrampelten oder frassen sie das Gras, und auch von ihrem Blöken wurde niemand gestört. Einzig scheren konnte man sie – doch dann waren sie weg. Denn sie waren bloss mit Wasserfarbe und mit Hilfe von Schablonen auf das Gras gespritzt.

Hinter der illegalen und deshalb vom Gartenbauamt gar nicht gerne gese­henen Aktion steckten Gaël Ginggen und Philippe Béboux von der Gruppe »Additif«, die mit ihren Arbeiten im städtischen Raum eine vertraute Umgebung unter einem veränderten Blickwinkel zeigen und zum Nachdenken anregen will. So verlieh die Gruppe in einer früheren Aktion einigen Lausanner Telefonkabinen mit rotem Licht mehr Sexappeal oder sie machten eine Brache im Flon-Quartier zu einem Fussballplatz. Manchmal greifen »Additif« auch hochoffiziell mit Bewilligung im öffentlichen Raum ein, so im 2004, als sie im Rahmen von »Lausanne Jardin« zusammen mit Schulkindern aus Renens vierzig Schachtdeckel durch Pflanzgefässe ersetzten, sodass plötzlich an den ungewöhnlichsten Orten Gräser und Blumen spriessten. Wie alle Interventionen von »Additif«, so hatten auch die Schafe von Mon-Repos ein kurzes Leben: Als der Gärtner das nächste Mal mähte, waren sie wieder weg. Werner Huber

»Additif« zu nächtlicher Stunde in konspirativer Aktion, ausgerüstet mit Schafschab­lone und weisser Farbe.

Parc de Mon-Repos 
2006

Autoren
Additif
Lausanne

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