Schloss Hallwyl

15. Juni 2006

Schloss Hallwyl
2005
Seengen

Bauherrschaft
Kanton Aargau
Baudepartement

Architektur
Architektengemeinschaft
Schloss Hallwyl

Castor Huser
Baden

Carlo Tognola
Christian Stahel
und Beat Ullmann
Windisch

Ausstellungsgestaltung
Anex & Roth / GRID

Gesamtkosten
(BKP 1–9)
CHF 23 Mio.

Das mittelalterliche Schloss Hallwyl erhielt sein heutiges Aussehen vor rund neunzig Jahren.

Seit 1993 erfuhr das Wasserschloss einen weiteren, diesmal sanften Umbau. Castor Huser war für die Sanierung des Alten zuständig, Tognola, Stahel, Ullmann Architekten fügten die neuen Teile ein, Anex & Roth und GRID gestalteten die Ausstellung. Das vordere und das hintere Schloss blieben als wichtigstes Ausstellungsgut weitgehend unverändert. Einzige Zutaten sind ein klimatisierter Ausstellungsraum im Dach des vorderen und ein Laubengang an der Rückseite des hinteren Schlosses. Die neuen Teile des Gebäudes geben sich klar zu erkennen, wahren aber den Respekt vor dem Alten. So berührt die Klimakammer nirgends die Dachkonstruktion, sondern folgt der Dachschräge, und der Laubengang verläuft dort, wo schon in früheren Jahrhunderten eine Laube gewesen sein muss.

Eine neue Scheune neben dem Mühlegebäude nimmt das vor neunzig Jahren ausgegrabene Arbeitsschiff auf.

Den grössten Eingriff nahmen die Architekten im Stall vor, in dem sie das Café, den Veranstaltungssaal und die Toiletten einbauten. Ein Zwischenboden unterteilt den überhohen Raum in zwei Geschosse, Glaswände bilden ein Haus im Haus. Die steinerne Aussenwand – die Wehrmauer – bleibt über beide Geschosse erlebbar. Doch es gibt im Stall auch Altes, das neu ist: Weil mehrere Balken der Dachkonstruktion nach 400 Jahren am Ende ihres Lebens angelangt waren, ersetzte sie der Zimmermeister in alter Manier und rückte den Dachstuhl ins Lot.
Zur Anlage gehört auch die Schlossmühle jenseits der Strasse. Daneben wurde ein neuer Holzbau zwischen Kanal und Aabach gesetzt. In der einen Hälfte sind die Garagen und das Lager untergebracht. In der anderen Hälfte liegt der Ausstellungsraum für den Prahm, ein Arbeitsschiff mit geringem Tiefgang. Die Archäologen haben das Schiff vor neunzig Jahren aus dem Schlamm geborgen, nun haben es die Architekten in Beziehung zum Wasser gesetzt. Die Ausstellung in den Räumen des Schlosses Hallwyl ist den einstigen Bewohnerinnen und Bewohnern des Schlosses gewidmet. Doch Originalgegenstände gibt es hier kaum. Diese sind im Landesmuseum in Zürich ausgestellt und müssen gemäss der Auflage der gestrengen Stifterin Wilhelmina vonHallwyl-Kempe dort für alle Zeiten bleiben. WH

Die neuen Balken des Stalldaches gehören zur alten Konstruktion. In ihrer Gestaltung als neue Zutaten geben sich Zwischenboden und Verglasung zu erkennen.
Der Ausstellungsraum unter dem Dach des vorderen Schlosses respektiert die alte Substanz und berührt sie nirgends.
Grundriss und Schnitt der Schlossanlage: mit Vorderem Schloss 1, Kornhaus 2,Stall 3; mit Hinterem Schloss 4 Bergfried 5; Schlossmühle 6 und Neubau mit Prahm 7.

Schloss Hallwyl
2005
Seengen

Bauherrschaft
Kanton Aargau
Baudepartement

Architektur
Architektengemeinschaft
Schloss Hallwyl

Castor Huser
Baden

Carlo Tognola
Christian Stahel
und Beat Ullmann
Windisch

Ausstellungsgestaltung
Anex & Roth / GRID

Gesamtkosten
(BKP 1–9)
CHF 23 Mio.

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