Schulhauserweiterung

21. Juni 2006

Schulhauserweiterung
2003
Elsauerstrasse
Elsau (ZH)

Bauherrschaft
Primarschulgemeinde Elsau

Architektur
Brunnschweiler/Denzler/Erb
Architekten
Winterthur

Bauingenieur
APT Ingenieure
Andreas Lutz
Zürich

Gesamtkosten
(BKP 1–9)
CHF 1,25 Mio.

Baukosten
(BKP 2)
CHF 1,05 Mio.

Auftragsart
Wettbewerb 2001

Ein Vorhang aus gekickten Betonstützen hüllt die Glaskiste auf drei Seiten ein. Darunter liegt der im Bauprogramm geforderte Anteil an gedecktem Pausenplatz.

Fotos: Christian Schwager

Der in achtmonatiger Bauzeit errichtete Anbau ist über drei Seiten voll verglast. Das hat den Lehrerinnen und den Lehrern zuerst Bauchweh verursacht. Doch heute sind sie mit ihren Klassenräumen im Glashaus zufrieden, denn viel Licht fällt in die gegen Norden und die weite Landschaft orientierten Räume. Und falls das Treiben auf dem davor gelegenen Sportplatz die Schüler und Schülerinnen doch zu fest ablenkt oder die Wintersonne trotzdem blendet, können die Räume mit Vorhängen verdunkelt werden.
Subtil ist die Aussteifung gelöst. Denn die Stahlbeton-stützen sind nicht nur in der Vertikalen geknickt, sondern auch – erst beim genauen Hinsehen sichtbar – in der Horizontalen: Im Erdgeschoss nach innen gegen den überdachten Pausenplatz, im Dachgeschoss nach aussen gegen die knapp über die Fassadenebene auskragende Sichtbetonplatte des Flachdachs hin. Der dominante Stützenvorhang erinnert in seiner Geometrie an durchlässige Gewebe, was ihm eine gewisse Leichtigkeit verleiht. Er kann aber auch als rigides Schutznetz für den dahinter liegenden Glaskörper gelesen werden. Der Bau pendelt zwischen Durchlässigkeit und Geschlossenheit (vor allem, wenn man von der Seite her schaut), zwischen Schwere und Leichtigkeit. Das Spiel mit den Kontrasten und mit der Frage, was ist Ornament und was Struktur, macht aus einem simplen Anbau ein spannendes Architekturobjekt, das konzeptionell wie auch in der Ausführungsqualität überzeugt. Das lässt einem auch darüber hinweg sehen, dass die Architekten für den Anschluss an das bestehende Schulhaus keine befriedigende Lösung gefunden haben: Der elegante Stützenvorhang hat keinen Abschluss, sondern läuft einfach kurz vor der Brandmauer aus.

Nachts, wenn der Glaskasten mit den Schulzimmern zu leuchten beginnt, tritt die Tragstruktur in den Hintergrund.
Links: Landesüblicher Anbaureigen: Das Originalschulhaus aus den späten Dreissiger- hat man in den Fünfziger- und Achtzigerjahren erweitert. Konsequent liegt der Anbau an der Nordseite der letzten Erweiterung.

Rechts: Die Nüchternheit der Schulräume lässt das Spiel zwischen den geknickten Betonstützen und dem rechtwinkligen Fassadenraster zur Geltung kommen.
 

Schulhauserweiterung
2003
Elsauerstrasse
Elsau (ZH)

Bauherrschaft
Primarschulgemeinde Elsau

Architektur
Brunnschweiler/Denzler/Erb
Architekten
Winterthur

Bauingenieur
APT Ingenieure
Andreas Lutz
Zürich

Gesamtkosten
(BKP 1–9)
CHF 1,25 Mio.

Baukosten
(BKP 2)
CHF 1,05 Mio.

Auftragsart
Wettbewerb 2001

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